Die Zeit ist reif. Wenn du willst. 🙂 Und nein, das ist kein leichter Weg. Denn Leute sind andere Leute nicht gewohnt, die mit – grundsätzlich – offenem Herzen durch die Gegend spazieren. Grundsätzlich deshalb, weil es doch manchmal nötig sein wird, seinem offenen Herzen zumindest ein Mäntelchen überzulegen, damit es geschützt ist in vielleicht anfangs noch herausfordernden Situationen
Ein offenes Herz ist etwas das wir als Kind noch haben. Bis die meisten von uns lernen es immer mehr zu verschließen. Weil es sonst zu weh tun würde. Menschen, die unser Vertrauen missbrauchen. Menschen, die uns nicht so annehmen, wie wir sind. Es wird einige Situationen gegeben haben, die dazu beigetragen haben unser Herz zu schützen. Und das war dann auch richtig so und wichtig.
Unser Urvertrauen
Sind die Erlebnisse in diesen jungen Jahren heftig, kann es bereits hier zu einem erheblichen Mangel in das göttliche Urvertrauen kommen. Denn das fließt durch unser geöffnetes Herz. Es ist der eigentliche Normalzustand, unser Geburtsrecht sozusagen. Denn, wenn wir hier gut angebunden sind, haut uns so leicht nichts aus den Socken.
Ist der natürliche Herzensfluss jedoch zu fest verschlossen, fehlt es einem an einer elementaren Grundenergie. Das ist dann wie wenn der Hauptstrom alle seine Nebenströme nicht ordentlich versorgen kann und es kommt zur Austrocknung verschiedener Bereiche. Gefolgt von ständigen Selbstzweifeln, Unruhe und dem Gefühl immer nach etwas suchen zu müssen. Auch Süchte können hier dann natürlich eine Rolle spielen…eigentlich alles.
Herz über Kopf
Naja, vielleicht nicht ganz so. 🙂 Kopf als Sinnbild für Verstand ist nämlich schon wichtig. Aber, wie ich immer sage, er ist ein Diener, einer von mehreren Sinnen und nicht der Chef, der er immer zu sein glaubt. 🙂
Weil der Verstand kann schon ein Hund sein (Achtung, österr. Sprichwort, nichts gegen Hunde! 🙂 )…denn er bewertet und verurteilt. Und bei den Handlungen des täglichen Bedarfs ist es schon wichtig zu bewerten, wie ich finde. Ich muss abwägen und sagen können, „das mag ich“, „das mag ich nicht“. Dieser Apfel ist faul, die Banane noch nicht reif, der Mann da drüben äußerst attraktiv und diese Aussage interessant für mich oder ein Blödsinn usw. Weil wie sonst sollte man sich denn in dieser Welt bewegen können?
Der Bereich, wo aber nun der Chef, das Herz, einspringen muss, ist, wenn es darum geht, wie ich mit diesen Bewertungen umgehe. Schmeiß ich den faulen Apfel an den Kopf des Marktleiters und reg mich darüber auf, was denn hier für eine Sauerei angeboten wird oder belasse ich es heute einfach mit den Äpfeln. Erhebe ich mich über andere, weil mir ihre Meinung dämlich vorkommt oder lasse ich sie einfach sein.
Und das soll jetzt nicht heißen, dass dir alles wurscht sein soll, denn wenn du mit einem offenen Herzen lebst, wird es genauso Situationen geben, denen du dich stellen darfst. Aber du wirst offen bleiben für Reaktionen. Du wirst im Fühlen bleiben, du wirst bei dir selbst bleiben und nicht deinem Ego die Überhand überlassen. Und das wird dich richtig stark machen!
Es darf fließen
Ein gutes Zeichen dafür, dass du mit offenem Herzen handelst ist, dass du im Fließen bleibst. Du lebst die kosmische Wandlung in dir. Du bist ein flexibler Bambus, der auch bei den wildesten Stürmen im außen einen geschmeidigen Weg findet. Und du siehst dich dabei, so wie du bist. Mit all deinen Talenten und Untalenten. Tugenden und Baustellen. Und genauso stellst du dich der Welt. Denn wieder: das wird dich stark machen! Es wird vielleicht hie und da Leute geben, die sagen „was redest du denn für einen Blödsinn, du hast doch überhaupt keine Ahnung!“ Und wenn du dann sagen kannst: „Runter vom Gas, mein Freund, das ist der Punkt an dem ich stehe, ich kenne meine Stärken und Schwächen, es ist meine Wahrheit. Nimm sie oder lass es, ich lass mir von dir nicht meine Vibes killen.“ Dann bist du stark!
Weil sobald du dich zu sehr in einem Gefühl des Beleidigt seins, der Wut oder Hysterie hingibst, fließt gar nichts mehr, außer vielleicht ein innerlicher Schmerz und Tränen.
Darf man üben
Ja, denn das alles geht nicht von heute auf morgen. Und es wird immer mal wieder Rückfälle und schwierige Prüfungen im außen geben und wir dürfen unser Herz schützen, wenn wir glauben, dass es nötig ist. Aber es sollte kein Dauerzustand werden, weil es schade wäre. Weil die Welt ein echt noch viel viel schönerer Ort wäre, wenn sich einfach mehr wilde rebellische Draufgänger trauen würden hin und wieder ihr Herz zu öffnen. Sich zu zeigen ohne Angst. Ja, es wird viele Leute verwirren, manche werden fragen, ob man einer Sekte beigetreten ist, betrunken oder einfach nur anderweitig den Verstand verloren hat…einfach nur, weil man sich hinstellt, wie man ist und es selig im Herzen fließen lässt. Hin und wieder. Und es wird schön sein. Es wird stark sein! 🙂